Info
Fischökologische Fachveranstaltung am 02.10. zur Elbe und ihren Nebenrinnen
Das Angeln und Fischen an der Elbe ist so alt wie die menschliche Besiedlung der Region und eng mit dieser verknüpft. Heute gibt es eine kommerzielle Berufsfischerei und eine lebendige Anglerschaft, deren Akteure die Elbe und deren Fischökologie so gut kennen wie nur wenige andere. Die Fischökologie der Elbe ist durch den Menschen stark überprägt: schon früh führten Deichbaumaßnahmen zur Veränderung der Morphologie, ebenso wurden schon vor Jahrhunderten gezielt Gewässer im Deichvorland angebunden und fischereilich genutzt. Die folgende Industrialisierung hatte massive negative Auswirkungen auf die Wasserqualität, der Ausbau des Hamburger Hafens in Kombination mit der Nordseefischerei führten zum Aussterben von Wanderfisch-Arten wie Atlantischem Lachs und Europäischem Stör. Seit den 90er Jahren konnten diesen Entwicklungen positive Trends entgegengesetzt werden, insbesondere die Wasserqualität hat sich deutlich verbessert, punktuell konnten Nebenrinnen angebunden werden, Auen wieder reaktiviert werden und die Durchgängigkeit auch zu Nebenflüssen teils wiederhergestellt werden. Auch Wiederansiedlungsprojekte in der Prignitzer Stepenitz machen Hoffnung. Zugleich bleiben die Herausforderungen immens: Es müssen die Zielvorgaben der Wasserrahmenrichtlinie mit denen von Hochwasserschutz und der Ausweisung als Bundeswasserstraße abgewogen werden. Der Klimawandel stellt einen neuen Faktor dar: Extremwetter können zu drastischerem Niedrigwasserphasen, aber auch Hochwasserereignissen führen. Die Zukunft ist schwer vorherzusehen.
Als Modellregion für nachhaltige Entwicklung möchte sich das Biosphärenreservat genau dieser Herausforderung stellen und mit einer Veranstaltung, die den Fokus auf Fischökologie, Berufs- und Angelfischerei legt, einen fachlichen Dialog in der Region anstoßen.
Ort
Die Veranstaltung beginnt 14:00 Uhr am Sportbootanleger Bälower Haken Sandkrug. Bitte nutzen sie den Parkplatz Sandkrug, von dort sind es nur wenige Minuten zu Fuß. Auch das Fischmonitoring findet nahe des Parkplatzes in einer Elbbuhne statt.
Der zweite Teil der Veranstaltung findet, je nach Teilnehmerzahl, im Alten Speicher Rühstädt oder im gemeindehaus Quitzöbel statt. Wenn sie ein Mitfahrgelegenheit benötigen, melden sie sich gerne bei till.ermisch@lfu.brandenburg.de
Programmpunkte am 02.10. (vorläufig)
14:00 Biosphärenreservat: Begrüßung
14:15 Wolfgang Schröder, Elbefischer: Einblicke in die Geschichte und Entwicklung der Berufsfischerei an der Elbe
14:45 Manfred Ihl, Kreisangelverband (KAV) Perleberg: Angeln an der Elbe – Rückblick und Ausblick der regionalen
Anglerschaft
15:00 Öffentliches Monitoring einer Elbbuhne: Präsentation der Fische in Aquarien / Hälterungsbecken und gemeinsame
Einordnung
16:00 Ortswechsel - Speicher Rühstädt
16:30 Karl-Heinz Jährling, Büro für Wasserwirtschaft, Gewässerökologie und Naturschutz: „Reaktivierungspotentiale von
Altgewässern aus morphologisch-hydraulischer Sicht“
17:00 Dr. Christian Wolter, Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB): „Reaktivierungspotentiale von
Altgewässern aus biologisch und ökosystemarer Sicht“
17:30 Dr. Meike Kleinwächter, BUND-Auenzentrum Burg Lenzen: Projektvorstellung "Auenentwicklung an der
brandenburgischen Elbtalaue
17:45 Kleiner Fischimbiss von der Fischerei Schröder und Fischquiz
18:00 Ausblick und Diskussion
19:00 Abschluss und Ausklang
Um die Anzahl an Teilnehmenden abzuschätzen und entsprechend den Raumbedarf und die Verpflegung anzupassen, bitten wir um eine Anmeldung.
Bitte prüfen sie vor der Veranstaltung noch einmal ihre Emails, um über eventuelle Änderungen (z.B. bezüglich Ort) informiert zu werden. Wenn Sie keine aktuellen Neuigkeiten zu dieser oder folgenden Veranstaltungen zu Fischökologie erhalten möchten, teilen Sie uns dies bitte mit.