Beschreibung Impulsräume:
IR 1 - Resilienz fördern - bei sich und anderen (Dipl.-Psych. Tim Pößnecker, Universitätsklinikum Ulm)
Resilienz ist die Fähigkeit, auch unter krisenhaften Bedingungen psychisch stabil zu bleiben und Sinn zu finden. Sie gründet auf der persönlichen Annahme, dass unser Leben verstehbar, handhabbar und sinnvoll ist. Gerade in Krisenzeiten benötigen wir daher innere Stärke, um unserem Erlebten eine Bedeutung zu geben und sich neu zu orientieren. Resilienz ist somit ein aktiver Prozess des Sinnstiftens und der Selbstbestimmung in schwierigen Momenten.
Durch kurze Impulsgedanken und Anregungen zum praktischen Üben soll das Konzept der Resilienz veranschaulicht und praktisch ausprobiert werden. Der Workshop richtet sich an alle, die ihre eigene Resilienz stärken wollen oder in ihrem Arbeitsalltag Resilienz vermitteln möchten, und lädt dazu ein, eigene Ressourcen zu erkunden.​​​​​​​
IR 2 - Mit Humor und Feingefühl gegen die Einsamkeit (Förderkreis Gute Clowns e. V.)
Wie können wir der bedrückenden Einsamkeit begegnen? Wie eine Sprache finden, wenn keine mehr da ist? Wie können wir uns begegnen? Katrin Jantz und Hanna Münch sind seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Bereichen unterwegs. In Hospizen, in Senioreneinrichtungen, auf Demenzstationen. Sie gehen mit ganz viel Feingefühl auch über Grenzen, docken da an, wo scheinbar nichts mehr geht. Begleiten Sie uns einen Augenblick, gehen Sie mit uns unkonventionelle Wege durch den Alltag, vor allem dort wo Menschen in herausfordernden Situationen sind. Lassen Sie uns gemeinsam der Einsamkeit und der Tristesse ein Schnippchen schlagen.
IR 3 - Einsamkeitsnetzwerk "Ostalb Gemeinsam" (Manuel Gillner, Landratsamt Ostalbkreis)
Wie kann der Landkreis dem Thema der Einsamkeit aktiv begegnen? Wie können Kommunen durch Quartiersentwicklung und gezielte Angebote in das Thema einsteigen? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Welche Angebote benötigt es und wie können Ehrenamtliche gewonnen werden? Welche Rolle spielt Prävention beim Thema Einsamkeit?
Mit diesen Leitfragen hat sich der Ostalbkreis bei der Gründung des kreisweiten Netzwerks auseinandergesetzt. Nach einem Überblick zum Aufbau und zur Konzeption des Netzwerks wird anhand von konkreten Praxisbeispielen erläutert, wie der Ostalbkreis mit den Maßnahmen aktiv dem Thema Einsamkeit begegnen möchte.
IR 4 - Die Kraft der Gruppe - Selbsthilfe verbindet (Selbsthilfebüro KORN e. V.)
In unserer schnelllebigen und komplexen Welt fühlen sich viele Menschen zunehmend allein – oft auch dann, wenn sie äußerlich eingebunden sind. Belastende Lebenssituationen, Krankheit, Verlust oder Lebensumbrüche können das Gefühl verstärken, nicht mehr dazuzugehören. Orientierung fehlt, Austausch wird schwieriger, Beziehungen brechen weg. Doch: niemand muss alles allein tragen. Hier beginnt die Kraft der Gruppe: In Selbsthilfegruppen finden Menschen einen Ort, wo sie ihre Erfahrungen teilen können – ohne Bewertung, ohne Erklärungsdruck. Selbsthilfegruppen schaffen einen Raum für ehrliche Begegnung, offenen Austausch, gegenseitige Ermutigung und gemeinsames Wachsen. Sie bieten Halt – und öffnen Wege. In einer Zeit, in der viele Menschen sich sozial isoliert fühlen oder sich in digitalen Welten verlieren, ist diese Form der echten, analogen Verbindung besonders kostbar. Die Gruppe wird zur Quelle von Verständnis, Stärke und Orientierung. Aus Sprachlosigkeit wird echtes Zuhören. Aus Einsamkeit Verbindung und Gemeinschaft. Aus dem Gefühl der Ohnmacht kann neue Handlungsfähigkeit entstehen. In diesem Workshop lernen Sie das Selbsthilfebüro KORN und die regionale, vielfältige Selbsthilfelandschaft kennen. Praxisnah erfahren Sie, wie Selbsthilfegruppen arbeiten, nachhaltig stärken und professionelle Hilfssysteme ergänzen können.
IR 5 - Unsichtbare Einsamkeit; eine Spurensuche ... (Telefonseelsorge Ulm / Neu-Ulm)
„Ich bin mitten in meiner Familie und fühle mich einfach nur fremd und endlos allein.“ „Mit mir scheint etwas falsch zu sein, alle haben Kontakte, nur ich nicht.“ In der TelefonSeelsorge ist die Begegnung mit Menschen jeden Alters, die sich einsam fühlen, zahlreich. Im anonymen Rahmen ist sie seit Jahren Spitzenreiter bei den von Ratsuchenden benannten Problemen. In diesem Workshop werden wir das Augenmerk auf die mit Einsamkeit häufig verbundenen Gefühle wie Scham und Ängste legen und förderliche Haltungen in Gesprächen und Begegnungen erfahrbar machen. Wie können wir Menschen Raum bieten, sich zu zeigen und in Verbindung zu gehen? Wir geben diesen unsichtbaren einsamen Menschen eine Sichtbarkeit über zur Verfügung gestellten Gedichte und Erzählungen und Ihnen die Möglichkeit, teilzuhaben.
IR 6 - Einsamkeit und Radikalisierung bei Jugendlichen und jungen Menschen - Radikal. Verstehen. (Daniela Beck, Fachstelle Extremismusdistanzierung Baden-Württemberg)
Was ist der Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Radikalisierung bei Jugendlichen und jungen Menschen? Warum muss Einsamkeit als gesellschaftlicher Risikofaktor für extreme Einstellungen verstanden werden? Inwieweit erhöht soziale Isolation die Anfälligkeit für demokratiefeindliche, verschwörungsideologisch eund autoritäre Einstellungen?
Darauf soll anhand aktueller wissenschaftlicher Studien im Vortrag eingegangen werden. Folgende Aspekte sind dabei zentral zu beantworten: Wie entstehen Radikalisierungsprozesse und wo unterscheiden sie sich von jugendtypischer Provokation? Welche Ergebnisse können aktuelle Studien liefern? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Einsamkeit, Demokratiefeindlichkeit und akuter Anfälligkeit für extremistische Ansprachen?
Außerdem sollen praktische Handlungsoptionen für die pädagogische Praxis vermittelt werden: Wie können Fachkräfte Warnsignale erkennen? Wie kann soziale Teilhabe gefördert und demokratische Resilienz gestärkt werden? Welche niedrigschwelligen Angebote und Interaktionen helfen, das Zugehörigkeitsgefühl junger Menschen zu steigern und Radikalisierung vorzubeugen? Zuletzt sollen konkrete Herausforderungen und Praxisbeispiele aus der Präventionsarbeit der Fachstelle für Extremismusdistanzierung diskutiert werden.
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IR 7 - Healing Culture - Kultur & Kunst als humane Ressource (Insa Schrader, Healing Culture Network e. V. )
Der Workshop führt in die globale Bewegung Healing Culture ein, die Kultur und Kunst als Quellen von Gesundheit, Resilienz und gesellschaftlicher Transformation versteht. Im Impuls „Kultur und Kunst als humane Ressource“ werden Projekte aus Forschung und Praxis vorgestellt – von künstlerischen Interventionen im Gesundheitswesen bis hin zu innovativen Kulturformaten in Bildung und Sozialarbeit.
Im Anschluss reflektieren die Teilnehmenden interaktiv ihre eigenen Erfahrungen und diskutieren gemeinsam im Plenum: Welche Rolle kann Kultur für persönliches und kollektives Wohlbefinden spielen? Welche Chancen eröffnet dieser Ansatz in unterschiedlichen Arbeitsfeldern?
Zum Abschluss werden die zentralen Erkenntnisse gebündelt und Perspektiven für die Weiterentwicklung von Healing Culture aufgezeigt.