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Lechler Forum - Frühkindliche Bildung und Inklusion in Baden-Württemberg

            10. Forum: Kinder machen Politik!?

09.00 Uhr       Ankommen / Markt zu Kinder machen Politik!?

TAGUNGSPROGRAMM

09.45 Uhr      Musikalischer Beitrag

10.00 Uhr      Begrüßung: Heinz Gerstlauer, Stiftungsvorstand der Lechler Stiftung

                        Grußwort:  Staatssekretär Volker Schebesta MdL, Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg                  

                        Einführung

25 Jahre Integrationshilfen /Inklusionsassistenz – ein Weg mit Zukunft in Baden-Württemberg!?  

Prof. Jo Jerg

Impulsvortrag

Warum Kinder in der Kita ein Recht auf Beteiligung haben und was pädagogische Fachkräfte tun können, um alle Kinder demokratisch zu beteiligen.

           Prof. Dr. Raingard Knauer, Professorin (i.R.)

                        Musikalischer Beitrag II

            Parallele Foren mit Beiträgen und Diskussion

Forum 1: Das Kind im Mittelpunkt? – ein Wunsch nach Akzeptanz und Anerkennung von individuellen Lernprozessen ohne Ausgrenzung

Prof. Dr. Nataliya Soultanian, Leiterin des Forum Frühkindliche Bildung BW; Benjamin Lachat, Dezernent Stäag BW (angefragt); Elke König-Lemke, Fachbereichsleitung  Kindertagesbetreuung in der Sozial- und Jugemdbehörder der Stadt Karlsruhe; Albrecht Fischer-Braun, Geschäftsführer Evang. Landesverband Tageseinrichtungen für Kinder in Württ. e.V.; Christine Jerabek, Vorstand des Landesverbands Kindertagespflege; Kariane Höhn, Prozesse Lotsen, Tübingen

Das Kind im Mittelpunkt ist das Credo des Orientierungsplans und vieler Kita-Konzepte. Doch woran erkennen wir, dass seine Bedürfnisse, Interessen und Wünsche auch im Mittelpunkt des Kita-Alltags stehen? Wie kann Inklusion sowohl konzeptionell abgebildet als auch in der Praxis gelebt werden, so dass sie sich als vorrangiges Prinzip in jedem Bildungsprozess wiederfindet und sich nach den individuellen Bedürfnissen der Kinder richtet? Welche konkrete Unterstützung brauchen die Einrichtungen und das Personal (Haltung und Umsetzung)?

                      Forum 2: Kinder an die Macht – Demokratieerfahrungen in den Kindertageseinrichtungen / Kindertagespflege

Sandra Hörner, Freie Mitarbeiterin bei Fachstelle Kinderwelten Berlin, Stuttgart, BW; Daniela Schilling & Patricia Peter-Gehring, Referentinnen, KVJS Stuttgart; Maria Haller-Kindler, Kinderbeauftragte der Stadt Stuttgart; Ivonne Kahlert, Stellv. Leitung Kita Dorfhüpfer Gaildorf-Ottendorf; Steffen Ebert, Landeselternbeirat Kindertageseinrichtungen BW

Kinder wollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten selbstbestimmt handeln können und an Entscheidungen, die ihren Alltag betreffen, beteiligt werden. Angesichts der den Alltag von Kindern prägenden Erwachsenenorientierung (Adultismus) stellt sich die Frage, wie die Beteiligung von Kindern an relevanten Entscheidungsprozessen gestärkt werden kann und welche Erfahrungen und Erkenntnisse aus Partizipationskonzepten übertragbar sind. Wie kann eine entwicklungsange-messene Beteiligung und Beschwerde in den Einrichtungen nachvollziehbar gestaltet und nachhaltig gewährleistet werden? Wie gestaltet sich die Partizipation von Kindern, ohne dass sie zu Protagonist:innen für bestimmte Zielgruppen werden oder  Aufgaben von Erwachsenen übernehmen?

Forum 3: Von der Einzelintegration zur Strukturhilfe als Regelangebot für inklusive Kindertageseinrichtungen

Cordula Schonard, Abt. Koordinierung und Planung, Fachberatung Kindertagesbetreuung, Landratsamt Göppingen; Waltraud Mäule, Referentin Landkreistag BW; Jens Tiedemann, Referent, Referat Frühkindliche Bildung Kultusministerium BW; Wolf-Dieter Korek, Vorstand des Landesverbandes Katholischer Kindertagesstätten; Carolin TeichnerHeilpädagogin (M.A.)/Bereichsleitung SOS Kinderdorf Göppingen

Kinder wollen in der Kita nicht als „I-Kinder“ wahrgenommen werden, auch wenn ein Unterstützungsbedarf besteht. Ist die Eingliederungshilfe in ihrer jetzigen Form als Einzelfallhilfe zur Teilhabe in der Bildungseinrichtung noch zeitgemäß und zielführend oder sind Strukturhilfen geeigneter? Wer erhält bisher Eingliederungshilfe? Wer hat Bedarf in der Kita? Welche Vorteile hat die Strukturhilfe aus Sicht der Kinder für den Kita-Alltag? Wo stößt die Strukturhilfe an ihre Grenzen?

Forum 4: Wege zur Transformation von Sondereinrichtungen zu einer „Kita für alle“ im Bereich der frühkindlichen Bildung

Martin Schüler, Schulamtsdirektor Tübingen; Dr. Nicole Lamm-Hanel, Kultusministerium BW, Renate Schmetz, Erste Bürgermeisterin der Stadt Ludwigsburg; Bettina Stäb, Leitung Stabstelle Frühkindliche Bildung und Soziales, Gemeindetag Baden-Württemberg; Antonio Florio, Inklusionsaktivist Tamm

Kinder möchten in ihrem Sozialraum leben und vor Ort Beziehungen aufbauen, die sie im Laufe ihrer Biografie nutzen, um Orte und Peers außerhalb der eigenen Familien zu haben. Wie kann eine Transformation von Schulkindergärten und heilpäd. Kitas in inklusive Regeleinrichtungen gelingen? Was bedeutet die Inklusion von Kindern mit hohem Assistenzbedarf in inklusive Regeleinrichtungen und welche Voraussetzungen sind dafür zu schaffen? Sollten Sondereinrichtungen (Schulkindergärten, Hochbegabtenförderung etc.) generell transformiert werden? Ab wann kann von einer „Transformation“ gesprochen werden? Welche Wege des Voneinander Lernens in Kooperationsstrukturen können eine inklusionsorientierte Zielsetzung erreichen?

Politische Vertreter*innen in den Foren: Saskia Frank, MdL, Sprecherin für frühkindliche Bildung der Grünen; Christiane Staab, MdL, Berichterstatterin für frühkindliche Bildung der CDU; Dr. Dorothee Kliche-Behnke, MdL, Sozialpolitische Sprecherin der SPD; Dennis Birnstock, MdL, Sprecher für frühkindliche Bildung der FDP; Thomas Poreski, MdL, Sprecher für Bildung und Inklusion der Grünen

13.00 Uhr        Mittagspause / Markt zu Kinder machen Politik!?

14.00 Uhr        Workshops (siehe folgende Seite)

 

15.45 Uhr       Gemeinsamer Abschluss     

                         Ãœberraschung zu 10 Jahre Forum Frühkindliche Bildung und Inklusion

16.00 Uhr        Ende


WS 1:  ‚Die Kinderstube der Demokratie‘ – oder – wie demokratische Beteiligung im Kita-Alltag gelingt.

Prof. Dr. Raingard Knauer, Professorin (i.R.)

Das Konzept ‚Die Kinderstube der Demokratie‘ unterstützt pädagogische Fachkräfte dabei, Beteiligung als Kinderrecht im Kita-Alltag umzusetzen. Damit dies gelingt, ist es notwendig Partizipation strukturell zu verankern sowie Kinder darin zu unterstützen, sich demokratisches Handeln anzueignen. Das bedarf auch entsprechender didaktisch-methodischer Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte.

 WS 2: Strukturhilfen statt Einzelfalfhilfen in inklusiven Kitas im Landkreis Göppingen

Cordula Schonard, Abt. Koordinierung und Planung, Fachberatung Kindertagesbetreuung, Landratsamt Göppingen & Carolin Teichner, Heilpädagogin (M.A.)/Bereichsleitung SOS Kinderdorf Göppingen

Seit 10 Jahren entwickelt und fördert der Landkreis Göppingen in Kooperation mit einzelnen Kommunen und Trägern eine strukturelle Förderung der Integrationshilfen im Bereich der frühkindlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen. Konkret bedeutet dies, dass eine Teilzeit-/Vollzeitanstellung einer Heilpädagogin/Sozialpädagogin beim Kita-Träger oder einem anderen freien Träger mit Erfahrung in der inklusiven Arbeit in der Kita erfolgt. Diese Arbeit in der Kita soll aktiv mitgestaltet werden. 

Im Workshop werden die inhaltlichen, strukturellen und finanziellen Rahmenbedingungen sowie die institutionelle Zusammenarbeit dieser strukturellen Hilfen vorgestellt. Schwerpunkt bilden die Erfahrungen und Erkenntnisse der 10jährigen Praxis in den Kitas, insbesondere die Wirkungen der Inklusionsfachkräfte sowie die Darstellung von Gelingensbedingungen und Herausforderungen im Alltag.

WS 3: VERSTEHEN-VERSTANDEN WERDEN-MITENTSCHEIDEN! Unterstützte Kommunikation als Schlüssel zur Teilhabe aller Kinder in der KiTa

Katrin Frank /Lehrkraft für Sonderpädagogik – Sonderpädagogische Frühberatungsstelle an der Paul Aldinger Schule / Fachberaterin Unterrichtsentwicklung ZSL

Kommunikation ist der Schlüssel zur Teilhabe – auch, wenn es darum geht, eigene Meinungen zu äußern, Bedürfnisse mitzuteilen und an Entscheidungen mitzuwirken. Doch was ist mit Kindern, die sich nicht oder nur eingeschränkt lautsprachlich ausdrücken können bzw. Lautsprache nicht ausreichend verstehen? Wie stellen wir sicher, dass sie verstanden werden, verstehen was um sie herum geschieht und aktiv am KiTa-Alltag teilhaben?

Unterstützte Kommunikation (UK) bietet vielfältige Möglichkeiten besser zu verstehen und verstanden zu werden. Sei es mit Visualisierungshilfen, körpereigenen Kommunikationsformen, Symbolkarten und elektronischen Kommunikationshilfen. Dieser Workshop gibt einen praxisnahen Überblick über Unterstützte Kommunikation (UK) in der KiTa. Anhand konkreter Beispiele erfahren Sie, wie UK die Teilhabe aller Kinder fördert.

WS 4:  Eine Verfassung für unsere Kita! 

Andrea Gerth, Freiberufliche Fortbildnerin & Multiplikatorin für das Konzept der Kinderstube der Demokratie, Mannheim & Monika Lang, Leitung der Kita Pasodi, Stuttgart

Beteiligung an allen sie betreffenden Angelegenheiten ist ein Kinderrecht, das auch in der Kita umgesetzt werden muss – aber wie? Eine Kita-Verfassung kann dabei unterstützen. Doch was steckt hinter dieser Idee, wie lässt sie sich in die Praxis umsetzen und welche Erfahrungen machen die pädagogischen Fachkräfte in einer Kita, in der die Rechte der Kinder im Team abgestimmt, in einer Verfassung festgehalten und den Kindern bekannt sind?

Sollen die Kinder das Recht haben, selbst zu entscheiden, welche Kleidung sie drinnen und draußen tragen? Welche Strukturen braucht es, damit die Kinder mitbestimmen können, wohin der nächste Ausflug geht oder wie das Außengelände gestaltet wird? Mit diesen und anderen Fragen hat sich das Kita-Team beschäftigt. Über Ergebnisse und Erfahrungen berichten Andrea Gerth und Monika Lang in diesem Workshop.

WS 5:  Kinder machen Politik in der Kindertagespflege! Wie Demokratiebildung in der Kindertagespflege gelingen kann.

Ursula Jagdfeld, Dipl. Soz.päd., Erwachsenenbildung M.A., Fachreferentin Landesverband Kindertagespflege Baden-Württemberg e.V.

Politik bezeichnet die Gesamtheit der Aktivitäten, Prozesse und Institutionen, die mit der Entscheidungsfindung und der Gestaltung von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in einer Gemeinschaft verbunden sind. Sie umfasst eine Vielzahl von Aspekten, die im Betreuungsalltag der Kindertagespflege wiederzufinden sind: Macht und Autorität, Ideologien und Werte, Partizipation sowie Regeln. In der Kindertagespflege kann Demokratiebildung schon bei den Kleinsten beginnen, indem Kinder aktiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden – dabei müssen jedoch ihr Alter und ihre Entwicklungsstufe berücksichtigt werden. Kinder erfahren, dass sie in einer Gemeinschaft mitgestalten können und dabei die Bedürfnisse der anderen respektieren müssen.

In diesem Workshop entdecken Sie interaktiv die wesentlichen Faktoren für eine erfolgreiche Demokratiebildung in der Kindertagespflege.

WS 6:  Frag doch mal die Kinder! Wie kann die KiTa die vielfältigen Bedürfnisse aller Kinder abbilden?

Simone Neu-Wagner, Dipl. Sozialpädagogin (FH), Referentin des Evang. Landesverbands Tageseinrichtungen für Kinder in Württ. e.V.

Was wünschen sich eigentlich die Kinder? Wie kann Kindern ermöglicht werden, sich dazu über verschiedene Formen auszudrücken? Wie können die Ideen der Kinder als Potential genutzt werden?

Mit der Haltung, dass Kinder gerne mitdenken und umsichtig und kreativ ihren KiTa-Alltag mitgestalten wollen, bietet der Kindperspektivenansatz einen wissenschaftlich fundierten Methodenschatz. (QuaKi-Studie) Er kann zum einen dazu dienen anhand erforschter Qualitätsdimensionen mit dem Team und/oder mit Eltern über die Perspektive der Kinder ins Gespräch zu kommen. Oder die Kinder in der KiTa selbst, nicht nur zu Wort kommen zu lassen, sondern auf ganz vielfältige und kreative Weise einzubeziehen. Beide Zugänge werden vorgestellt, ausprobiert und auf die Praxistauglichkeit überprüft.

WS 7:  Kinderperspektiven in kommunale Aushandlungsprozesse – Aufgaben und Wirkungsbereich der Kinderbeauftragten

Birgit Schreiber, Diplom-Soziologin, Kinderbeauftragte der Stadt Mannheim

Auf dem Weg zu einem kinderfreundlichen Lebensumfeld übernehmen Kinderbeauftragte in kommunalen Aushandlungsprozessen die Vertretung der Kinderinteressen. Dabei ist es wichtig, die Kinderperspektive im Blick zu behalten. Damit dies gelingt, geht sie in den direkten Austausch mit Kindern als Expert*innen ihrer Lebenswirklichkeiten. Im Workshop schauen wir uns interaktiv die Aufgaben und den Wirkungsbereich von Kinderbeauftragten mithilfe eines Spielplatzprojektes genauer an. 

WS 8:  Einblicke in die Arbeit des Modellversuchs Inklusion – unter Berücksichtigung der Kinder-Perspektive

Anja Gérard, Dipl. Päd., Qualitätsbegleitung im Modellversuch Inklusion, Stadtkreis Mannheim

Seit 2020 arbeitet der Modellversuch Inklusion (MoVe In) in acht Modellstandorten als ein kitateambezogenes Unterstützungssystem, das Teams bei der Weiterentwicklung inklusiver Pädagogik begleitet. Ziel des MoVe In ist es, für alle beteiligten Kindern und Erwachsenen in Kita und Kindertagespflege die gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe und Teilgabe auszubauen.

In diesem Workshop erhalten Sie einen ersten Einblick in die Vorgehens- und Arbeitsweise des MoVe In sowie Erfahrungen aus der Praxis. Gemeinsam wird die Perspektive der Kinder mit ihren Bedürfnissen und Wünschen betrachtet.

WS 9: KiTa-Alltag und Rechtsextremismus

Felix Steinbrenner; Leiter der Stabsstelle „Demokratie stärken“ der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg (LpB)

Rechtsextreme Einstellungen und Ideologien machen auch vor dem Umfeld frühkindlicher Bildung nicht halt. Ob in Elterngesprächen, durch problematische Literatur oder subtile Symbole – Fachkräfte in Kindertagesstätten und Kindertagespflege stehen vor der Herausforderung, professionell zu reagieren. In diesem Workshop setzen wir uns mit Erscheinungsformen, Hintergründen und Handlungsmöglichkeiten auseinander. Ziel ist es, Sicherheit im Umgang mit extremistischen Tendenzen zu gewinnen und die demokratische Haltung im pädagogischen Alltag zu stärken.

WS 10: Kinder- und Familienzentren: Begegnungsorte und Kraftquellen für Familien und Orte der Vernetzung im Sozialraum

N.N.

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