Sehr geehrte Damen und Herren,
auch die damalige Landesfürsorgeanstalt Taufkirchen (Vils) war in die Ermordung von Anstaltsinsassinnen und -insassen während der NS-Diktatur involviert. Am 21. Oktober 1940 wurden die ersten Männer und Frauen nach Eglfing-Haar deportiert.
Wir wissen, dass im Rahmen der „Aktion T4“ insgesamt 125 „Pfleglinge“ in die damalige Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar verlegt wurden. Mindestens 68 dieser Menschen wurden in die Tötungsanstalt Hartheim (Österreich) deportiert und dort ermordet, weitere ließ man in sogenannten „Hungerhäusern“ in Haar systematisch verhungern.
Nicht alle Biografien und Lebensgeschichten sind trotz intensiver Forschung aufgearbeitet und aufgeklärt. In die Deportationen und Morde waren zahlreiche Menschen verstrickt, die zum Teil aus tiefster Überzeugung die Patientinnen und Patienten in den sicheren Tod schickten. Widerstand gegen diese Menschheitsverbrechen ist nur selten Fällen dokumentiert und nachweisbar. Nach dem II. Weltkrieg versuchten sich zahlreiche der Täter und Beteiligten zu rechtfertigen und ihre eigene Schuld klein zu reden. Anhand von Auszügen realer Akten und offizieller Unterlagen stellen wir Ihnen diese Verstrickungen und typischen Rechtfertigungen der Täter vor.
An die Opfer zu erinnern, ihre Lebensgeschichte zu erforschen und den Opfern wieder einen Namen zu geben, ist uns eine zentrale Aufgabe und Verpflichtung gleichermaßen. Die Aufarbeitung der unvorstellbaren Verbrechen ist ein wesentliches Element der Erinnerungskultur, die aus der Geschichte lernt und für die Zukunft lehrt.
Wir laden Sie ein, mit uns den deportierten Menschen zu gedenken.
Nicolas von Oppen Prof. Dr. Peter Brieger Brigitta Wermuth Rudolf Dengler
Geschäftsführer Ärztlicher Direktor Pflegedirektorin Standortleiter
| Wegbereiter – Regionale und lokale Handlungsträger bei der Umsetzung der „Aktion T4“ in der Landesfürsorgeanstalt Taufkirchen (Vils)Das aktuelle Programm finden Sie hier |