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In dem Workshop widmen wir uns einer besonderen Herausforderung der Hochschullehre. Das Erstarken autoritärer Denkmuster und Einstellungen gefährden unsere Demokratie und führen zu Herausforderungen für die Bildungsarbeit. Lehrende an Hochschulen und insbesondere im Kontext der Lehrkräftebildung sind diesbezüglich mit widersprüchlichen Anforderungen konfrontiert. Während auf der einen Seite die Hochschule und die Schule junge Menschen dabei begleiten soll, als mündige Subjekte auf Grundlage von Grund- und Menschenrechten Demokratie zu gestalten, wird auf der anderen Seite nicht selten der Anspruch formuliert, dass Bildung politisch neutral sein solle. Immer häufiger hören wir von den Studierenden, dass sie bspw. im Integrierten Schulpraktikum (ISP) mit rechtspopulistischen, rassistischen, antisemitischen und vergleichbaren Vorfällen konfrontiert sind, aber auch die Hochschulen bleiben von diesen Entwicklungen nicht verschont. Für Verunsicherung im Umgang mit diesen Herausforderung sorgt vor allem das vermeintliche Neutralitätsgebot an das sich (Hochschul-)Lehrende gebunden fühlen.
Aber kann es in Bezug auf fundamentale Werte unserer pluralistischen Gesellschaftsordnung ein grundsätzliches Neutralitätsgebot geben? Dieser Frage widmen wir uns in dem Workshop. Ausgehend von den individuellen Erfahrungen der Teilnehmenden werden wir uns u.a. mit Referenzpunkten des demokratischen Bildungsauftrages (Grundgesetz, Landesverfassung, Erlasse und Beschlüsse) befassen und uns dem Mythos „Neutralitätsgebot“ aus bildungspolitischer und bildungswissenschaftlicher Sicht widmen.
Dozent: Jun-Prof. Dr. Steve Kenner