Nach dem sehr herausfordernden Jahr 2024 und mit Blick auf einen voraussichtlich weiteren Rechtsruck möchten wir bei der diesjährigen Tagung durch eine gemeinsame Zukunftsvision wieder Kraft sammeln. Daher findet die Tagung unter dem Motto „Caring for future: Warum psychosoziale Arbeit für den gesellschaftlichen Zusammenhalt essenziell ist“ statt. Wir wollen dort Raum für einen stärkenden Austausch zwischen Menschen und Initiativen bieten, die sich sowohl in der psychosozialen Arbeit mit Geflüchteten, aber in anderen Themenbereichen für mehr Fürsorglichkeit und soziale Verantwortung einsetzen.
Vulnerabilität gehört zum Kern der menschlichen Existenz, weswegen wir alle auf soziale Unterstützung und gegenseitige Fürsorge angewiesen sind. Die vielen aktuellen Krisen machen unsere Vulnerabilität schmerzhaft deutlich. Der neoliberale Ansatz, auf Eigenverantwortung und den freien Markt für menschliche Grundbedürfnisse – sei es Gesundheit, Sicherheit, Liebe – zu setzen, scheitert daran, dass solche Bedürfnisse nur durch die verlässliche Unterstützung anderer Menschen befriedigt werden können. Die Folgen dieses Scheiterns sind in den letzten Jahren immer stärker zu beobachten: in Form von zunehmender Wut in der Gesellschaft, über lange Wartezeiten für Arzttermine, über den Wohnungsmangel, über fehlende Kinderbetreuungsplätze. Weltweit fühlen sich Menschen weniger durch die politischen Verantwortlichen vertreten, haben weniger Vertrauen in den Staat, werden einsamer. Diesem Frust und dieser Ohnmacht möchten wir mit einer Vision entgegnen, die die Vielfalt in unserer Gesellschaft als essenzielle Quelle für künftige Versorgungsansätze anerkennt: Weil wir unsere Zukunft nicht auf Wut und Spaltung aufbauen wollen, sondern auf Gemeinschaft und Handlungsfähigkeit.
Programm
Veranstaltungsort: FMP1 | Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
Teilnahmegebühren: 50/115/135€ einschließlich Verpflegung für 2 Tage (Tag 1: Abendessen, Tag 2: Mittagessen)
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After the very challenging year of 2024 and with an anticipated further shift towards the political right, we want to regain strength at this year's conference through a shared vision for the future. The conference will be held under the motto "Caring for future: Why psychosocial work is essential for social cohesion." We want to offer a space for strengthening exchange between individuals and initiatives who are committed to greater care and social responsibility, both in psychosocial work with refugees and in other areas.
Vulnerability belongs to the core of human existence, we are therefore dependent on social support and mutual care. The current multiple crises make our vulnerability painfully apparent. The neoliberal approach of relying on individual responsibility and the free market for basic human needs – such as health, safety, love – fails because these needs can only be met through the reliable support of others. The consequences of this failure can be observed increasingly in the past years: in the form of increasing anger in society regarding for example long waiting times for doctors’ appointments, lack of affordable housing, lack of affordable childcare. People worldwide feel less represented through political actors, have less trust in the state, feel more lonely. We want to counter this frustration and powerlessness with a vision that acknowledges the diversity in our society as an essential source for future care approaches: because we want to build our future based on community and agency instead of anger and division.
Program
Location: FMP1 ​​​​​​​Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin
​​​​​​​Participation fees: € 50/115/135 including catering for 2 days (Day 1: dinner, Day 2: lunch)