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Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verkündete der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama den weltweiten Sieg der liberalen Demokratie. Von seinem optimistisch erklärten „Ende der Geschichte“ ist wenig übriggeblieben: Weltweit erstarken autoritäre Regime, bilden sich antidemokratische Allianzen, wird der Westen marginalisiert. Gravierender als außenpolitische Problemlagen sind jedoch Verwerfungen innerhalb demokratischer Gesellschaften, die rasche Verbreitung antiliberaler Ideen und die Rede von einem anbrechenden postliberalen Zeitalter.
Auch in Deutschland sind autoritäre Ideen populär. Verantwortlich sind Intellektuelle, Politiker und Aktivisten, die sich gleichermaßen auf der rechten wie der linken Seite des politischen Spektrums befinden, und sich spiegelbildlich aufeinander beziehen. Dazu kommen islamistische Akteure, die Allianzen mit radikalen linken Milieus unterhalten und zunehmend auch von rechtsradikalen Akteuren umworben werden. Der Kampf der Ideen wird immer unerbittlicher und spaltet die Bevölkerung in unversöhnliche Lager. Wenn dieser Prozess gestoppt werden soll, muss die schrumpfende politische Mitte ihre Handlungsmacht zurückgewinnen und zeigen, dass sie Probleme lösen kann. Einer der wichtigsten Kristallisationspunkte für jede Form des politischen Extremismus ist die Migrationspolitik.
Susanne Schröter, geb. 1957 in Nienburg/Weser; 1977 bis 1986: Studium der Anthropologie, Soziologie, Kultur- und Politikwissenschaften sowie Pädagogik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 1994: Promotion im Fach Ethnologie. 1999: Habilitation an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. 1999 bis 2004: Gastprofessur am Department of Anthropology der Yale University, New Haven. 2004: Lehrstuhl für Südostasienkunde I an der Universität Passau. Seit 2008 bis zur Emeritierung: Professorin für „Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen“ im Exzellenzcluster „Herausforderung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Vorstandsmitglied des Deutschen Orient-Instituts. Mitglied im Senat der Deutschen Nationalstiftung.
Anschließend findet ein kleiner Empfang mit weiteren Kontakt-, Gesprächs- und Diskussionsmöglichkeiten statt.
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