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Tag 1: 22.03.2023

Systemisch arbeiten mit Jugendlichen

Andreas Fryszer und Hans-Werner Eggemann-Dann

Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 13 und 19 Jahren gehören in der Jugendhilfe zu den häufigsten Klienten. Oft sind Dritte an diesen Aufträgen beteiligt (Eltern, Schule, Jugendamt, Ausbildung, Polizei etc.), so dass von „Freiwilligkeit“ nur eingeschränkt gesprochen werden kann. Junge Menschen sind in Hochform, nicht nur sportlich. Sie sind wach, unsicher, kreativ aber zweifelnd, vorsichtig wie auch maßlos. So entdecken sie sich, die Welt und ihre Ziele. Jugendliche basteln an etwas, das wir Autonomie und Identität nennen. Dabei kann man auch verlieren, sich verlieren, andere verlieren oder verloren gehen. Dann benötigt man gute Begleitung.

Wir wollen auf dem Fachtag unter systemischer Perspektive fachliche Anregung geben, wie psychosoziale Helfer und Helferinnen nützlich sein können für junge Leute, die deren Hilfe suchen, nutzen müssen und brauchen. Dabei orientieren wir uns an einer therapie- und beratungsübergreifenden Praxis, die wir »psychosoziale Arbeit mit Jugendlichen« nennen. Eine solche psychosoziale Arbeit ist eine verstehende, an Sinn- und Identitätsfragen Jugendlicher, sowie an deren Lebens- und Erlebenswelt orientierte pragmatisch-professionelle Arbeit. Eine Haltung unerschrockenen Respekts, orientiert an Verantwortungsbewusstsein, Gemeinschaftsfähigkeit und sozialer Gerechtigkeit, schafft Klarheit für Jugendliche und Helfer. Eine ganzheitliche, psychosoziale Arbeit bezieht das Erleben der Jugendlichen, ihre Körper, Sinne, Kreativität und Sportlichkeit, Sehnsüchte, Ziele und Lebensfragen ein.

Vormittags finden Vorträge und Kleingruppenarbeit statt. Nachmittags werden wir verschiedene Workshops anbieten, in denen einige der Themen im Gespräch vertieft werden, sowie Anregungen und Übungen für einen Transfer in die Praxis gegeben werden

Zielgruppe: Pädagogische und therapeutische Fachkräfte


Tag 2: 23.03.2023

Umgang mit aggressiven Krisen von Kindern in der Jugendhilfe und in der Familie

Andreas Fryszer

In der beraterischen und therapeutischen Arbeit trifft man immer wieder auf Kinder, die zu heftigem, aggressivem Verhalten neigen. Solche Krisen können unterschiedlich aussehen. Es können aggressive Zustände von Kindern sein, in denen Dinge zu Bruch gehen oder aber auch Menschen gefährdet sind. Es kann der Kontrollverlust des Kindes über sich und seine Gefühle sein oder es kann eine eher gezielte Aggression sein, mit der etwas erreicht werden soll.

Manchmal sind wir in der Arbeit mit Kindern selbst von solch aggressivem Verhalten betroffen. Manchmal stehen wir auch in der zweiten Reihe und beraten Eltern, die solchem Verhalten ihrer Kinder hilflos gegenüberstehen und Rat wollen und auch brauchen.

Kinder in solchen extremen emotionalen Zuständen zu begleiten und handlungsfähig zu bleiben fordert von der Fachkraft viel. Die Verantwortung für das Kind selbst, für andere Menschen, für andere Kinder einer Gruppe löst zusätzlichen Stress aus.

Die Teilnehmer haben die Möglichkeit Erfahrungen mit solchen Situationen einzubringen. An den Beispielen aus dem Teilnehmerkreis werden wir uns mit Strategien beschäftigen, um in solchen pädagogischen Extremsituationen

• handlungsfähig zu bleiben • fachlich verantwortlich zu handeln

• eigene Reaktionsmuster in solchen Situationen wahrzunehmen

• Gefährdung realistisch und fachlich einzuschätzen

• im Vorfeld die eigene Einrichtung für solche Krisen vorzubereiten, um Sicherheit zu erhöhen

• Eltern gut unterstützen können, die sich von uns für solche Situationen beraten lassen wollen

Wir werden im Seminar mit Rollenspielen und kleinen Übungen sowie mit Situationen aus dem Alltag der Teilnehmerinnen arbeiten. Dieses wird ergänzt durch kleine Referate.

Zielgruppe: Pädagogische und therapeutische Fachkräfte, die selbst mit Kindern arbeiten oder Elternberatungen durchführen

Mi 22.03.2023 10.00 bis 17:00 Uhr in der Bürgergesellschaft Hof, Poststr. 6

Do 23.03.2023 10.00 bis 17:00 Uhr in der Bürgergesellschaft Hof, Poststr. 6

Gebühr: 70 €, ermäßigt mit Nachweis 40 € bei Zweitagesbuchung 120 €, ermäßigt 80 €


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