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In dem dreistündigen Seminar geht es darum, rassialisierende Inszenierungsstrategien in okzidentalen Mainstream-Spielfilmen zu identifizieren. Dadurch soll der Blick für einen rassismussensiblen Medieneinsatz im Lebenskundeunterricht geschärft werden.Anhand der Filme Geschichte einer Nonne (USA 1959, R: Fred Zinnemann), Jenseits von Afrika (USA 1985, R: Sydney Pollack) und Die weiße Massai (D 2005, R: Hermine Huntgeburth) werden rassismussensible Lesarten von Filmen aufgezeigt und anschließend auf den Kinderspielfilm übertragen.
Während in den Erwachsenenspielfilmen Schwarze Filmfiguren sehr offensichtlich genutzt werden, um Weißsein hegemonial zu inszenieren, instrumentalisiert die TV-Serie Pippi Langstrumpf Schwarze Räume lediglich subtil. Auf die explizite Präsentation Schwarzer Filmfiguren wird hier verzichtet. Statt dessen greift die Kinderfilmserie zur Produktion weißer Identifikationsfiguren auf ein assoziatives Spiel mit rassistischen Stereotypen zurück, die in das weiße Wissensarchiv tief eingeschriebenen sind.
Am Ende des Seminars bekommen die Teilnehmenden als Analysetool eine rassismussensible Analysematrix ausgehändigt, anhand derer sie von ihnen präferierte Filme auf Rassismus hin untersuchen können.
Zudem würde ich mich freuen, wenn wir gemeinsam Filmbeispiele zusammentragen könnten, die empowernde Identifikationsfiguren und Narrationen für solche Schüler*innen anbieten, die auf der Machtachse Race unterprivilegiert positioniert sind.
Referentin: Dr. Julia Dittmann, Autorin des Buches „Ent-Täuschung des weißen Blicks. Rassismussensible Strategie für eine ideologiekritische Filmanalyse“, edition assemblage 2019.
Videokonferenzsystem: Zoom, Datenschutzinformationen des Anbieters
Gebühr: 6,- €