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Fachtag Schulabsentismus der Regionalen Schulberatungsstelle für den Kreis Viersen
Dieser richtet sich an Schulleitungen, Mitarbeitende der Jugendhilfe und der weiteren Beratungsstellen, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -psychotherapeuten sowie Ärztinnen und Ärzte.
Neben einem Vortrag zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich des Schulabsentismus haben Sie in drei verschiedenen Workshops die Gelegenheit, sich intensiv mit den für Ihren Arbeitsbereich relevanten Aspekten auseinanderzusetzen.
Der Fachtag dient als wichtiger Anlass, sich über die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze im Bereich des Schulabsentismus auszutauschen und gleichzeitig den Aufbau eines Netzwerks zum Thema im Kreis Viersen zu fördern.
Ablauf
Durch die Veranstaltung begleitet Sie die Moderatorin R.Könen
14:00 Uhr Begrüßung Dennis Rothstein, Leiter des Amtes für Schulen
14:15 Einführungsvortrag, Schulabsentismus: Grundlagen und multiprofessionelle Perspektive Herr Dr. Knollmann
15:00- 16:15 Uhr Workshops
Workshop 1: Schulvermeidung: Ansätze zur multiprofessionellen Diagnostik und Behandlung
Workshop 2: Strategien im Rückführungsmanagement von schulabsenten Schülerinnen und Schülern
Workshop 3: Schulabsentismus & Kooperation – Ein ganzheitlicher Blick auf ein komplexes Phänomen
16:30 Uhr Worldcafé
17:30 Uhr Ende
Auswahl der Workshops
Bei der Anmeldung bitten wir Sie einen passenden Workshop für sich auszuwählen
Workshop 1 : Schulvermeidung: Ansätze zur multiprofessionellen Diagnostik und Behandlung
Referent: Dr. M. Knollmann
Zielgruppe: Medizinische & Therapeutische Versorgung
Schulvermeidung ist zwar kein eigenständiges Störungsbild, kann jedoch Ausdruck einer psychischen Erkrankung sein und ist fast immer in komplexe psychosoziale Begleitumstände eingebettet, die ein mehrdimensionales Verständnis sowie eine multiprofessionelle Therapieplanung erfordern. Trotz der unverändert bestehenden Kontroversen zur Klassifikation, zu Begrifflichkeiten sowie zur diagnostischen Einordnung haben sich inzwischen auf dem Feld der Forschung zu Schulabsentismus und Schulvermeidung erhebliche Fortschritte hinsichtlich einer einheitlichen und fächerübergreifenden Sichtweise ergeben. Nach einer Einordnung des Phänomens Schulvermeidung auch anhand aktueller Forschungsbefunde wird der Schwerpunkt des Workshops auf einer Darstellung und Veranschaulichung des therapeutischen Vorgehens bei Schulvermeidung mit unterschiedlichen Schweregraden liegen, auch anhand von Fallbeispielen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Workshop 2: Strategien im Rückführungsmanagement von schulabsenten Schülerinnen und Schülern
Referentinnen und Refrent: Dipl.-Psych. M. Neubauer, M.Sc. Psych. L. Höller, Dr. K. Schulte-Jakubowski, Dipl.-Psych. A. Meitzel-Harms
Zielgruppe: Mitarbeitende im System Schule
In diesem Workshop wird der Handlungsrahmen von Schulen für ein Rückführungsmanagement bei Schulabsentismus besprochen. Ein sogenannter Handlungsplan, der im Notfallordner NRW vorgeschlagen wird, soll zu einem gelingenden Wiedereinstieg der Schülerinnen und Schüler beitragen. Aber, wie genau bereitet man die Rückkehr von Schülerinnen und Schüler vor, die längere Zeit nicht mehr in der Schule waren? Was ist alles zu beachten? Wie kann eine Rückführung und Wiedereingliederung erfolgreich gelingen? Zudem wird der Prozess der Rückführung in den normalen Schulalltag von vielen Unsicherheiten und Ängsten bei den betroffenen Schülerinnen und Schülern und Eltern geprägt. Vielfältige emotionale Einflussfaktoren werden nach einer längeren Schulabsentismus-Phase aus Betroffenensicht aufgegriffen, angesprochen und unter anderem eine hilfreiche Netzwerkkarte der Ressourcen vorgestellt.
Workshop 3: Schulabsentismus & Kooperation – Ein ganzheitlicher Blick auf ein komplexes Phänomen
Referentin: M.A. L. Stauvermann
Zielgruppe: Jugendhilfe & Beratung
Dieser Workshop bietet die Möglichkeit, ein vertieftes Verständnis für die Rollen, Aufgaben und Perspektiven der verschiedenen Akteure zu entwickeln, die an Fällen schulabsenter Jugendlicher beteiligt sind.
Zunächst wird die Person-Umfeld-Analyse als Methode zur strukturierten Fallbearbeitung vorgestellt. Sie unterstützt dabei, ein umfassendes Verständnis individueller Problemlagen zu entwickeln und fördert eine multiperspektivische Sichtweise. Anschließend folgen Übungen, die es ermöglichen, die Sichtweisen und Handlungsspielräume aller Beteiligten besser nachzuvollziehen. Ein zentraler Bestandteil des Workshops ist die gemeinsame Arbeit an kurzen, konkreten Fallbeispielen, die praxisnahe Einblicke und lösungsorientierte Ansätze ermöglichen.
Wir freuen uns über Ihre Anmeldung.
Ihre Organisatorinnen: Alja von Stülpnagel, Suzana Lenzen und Isabel Augustin