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Sensibilisierung und Umgang mit Diskriminierungen: Anti-Bias-Training

Eine Inhouse-Schulung für Mitarbeitende des Trägerverbundes sozial.berlin. Anmeldung für Mitarbeitende mit Zugangscode möglich.

Dozent*in:

Constanze Schwärzer begleitet als Anti-Bias-/Antidiskriminierungs-Trainerin Menschen und Organisationen dabei, ihre guten Absichten umzusetzen, übersetzt als Paarberaterin zwischen autistischen und nichtautistischen Personen, stößt als Barriere-Scout gegen Mauern, um sie sichtbar zu machen und einzureißen, forscht und kämpft als Politikwissenschaftlerin, Mutter und Frau mit Behinderungserfahrung für Reproduktive Gerechtigkeit und schreibt sich als Autorin Traumata vom Leib und in die menschliche Gesellschaft ein.

Robel Afeworki Abay (Dr. phil.) ist Soziologe und befasst sich mit Intersektionen von Ableismus und Rassismus (Humboldt-Universität zu Berlin). Zurzeit ist Robel Gastprofessor für Disability Studies an der Alice Salomon Hochschule Berlin. Zuvor hat Robel als anerkannter Sozialarbeiter (M.A. Universität Kassel, 2017) u.a. in einer Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Geflüchtete, in der Wohnungslosenhilfe sowie in der Behindertenhilfe gearbeitet.

Inhalte:

Ziele:

  • Die eigene Haltung zu Diversität und die eigenen Kompetenzen im Umgang mit Diskriminierung reflektieren und stärken.
  • Absichtliche und unabsichtliche Diskriminierung im Arbeitsalltag erkennen: unter Nutzer*innen, gegenüber der eigenen Person, aus eigenen Voreingenommenheiten und eigenen Machtpositionen heraus.
  • Diskriminierung vermeiden, ansprechbar sein, wenn sie dennoch stattgefunden hat, sich selbst in potenziell diskriminierten Zugehörigkeiten empowern und machtkritische und inklusive Haltungen und Handlungsweisen im beruflichen Kontext entwickeln.

Ansatz: Anti-Bias bedeutet übersetzt „gegen Vorurteile, Voreingenommenheit, Einseitigkeit“. Der Ansatz zählt zu den machtkritischen Ansätzen im Bereich Diversity & Inclusion. Er beinhaltet sowohl die Wertschätzung unterschiedlicher Zugehörigkeiten und Erfahrungen als auch die Kritik an Machtverhältnissen, die solche Unterschiede oft erst hervorbringen. Auch wenn Teilnehmenden in ihrer beruflichen (Macht)-Position angesprochen werden, ist es uns wichtig, Bedürfnisse der Teilnehmenden in ihren potenziell diskriminierten Zugehörigkeiten mitzudenken und ihre Ressourcen aus verschiedenen Erfahrungen zu würdigen.

Methoden: Der Anti-Bias-Ansatz zeichnet sich durch seine erfahrungsbasierte Methodik aus, d.h. es wird an echten biografischen Erfahrungen gearbeitet mit Selbstreflexionsübungen, Austausch in Kleingruppen, interaktiven Inputs, Visualisierungen sowie kollegialer Beratung an Fallbeispielen.

Themen

  • Wahrnehmungs- und Bewertungsprozesse im Gehirn. Was weiß ich über die Nutzer*innen meiner Arbeit und welche Schlüsse ziehe ich daraus?
  • Was gibt mir bei meiner Arbeit Macht?
  • Was ist meine eigene gesellschaftliche Positionierung, wo bin ich privilegiert oder benachteiligt gegenüber den Menschen, mit denen ich beruflich zu tun habe?
  • Wie werde ich Mehrfachzugehörigkeiten und Intersektionalität gerecht?
  • Was sind meine Erfahrungen als betroffene und ausübende Person von Diskriminierung?
  • Wo fängt Diskriminierung im Arbeitsalltag an?
  • Was tun, wenn Diskriminierung passiert ist? Wie werde und bleibe ich ansprechbar?
  • Gut gemeint = gut gemacht? Wo reproduziert sich strukturelle Diskriminierung im zwischen-menschlichen Kontakt, besonders in der Sozialen Arbeit?
  • Arbeit an Fallbeispielen (von uns oder den Teilnehmenden), kollegiale Beratung
  • Was ist mein persönlicher Inklusionsstil?

Zeiten:

06.+07.05.2025

jeweils 9:00 - 16:30 Uhr

Ort:

Lahnstr. 86a, 12055 Berlin

Seminarraum 3. OG

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