In dem Bildungsurlaub vom 18. bis 23. Oktober 2026 wird Neapel zum Labor für Stadtpolitik zwischen Prekarität, informeller Ökonomie und lebendiger Zivilgesellschaft. Ziel der Woche ist es, zu verstehen, wie Stadtgesellschaften mit gesellschaftlichen und ökonomischen Umbrüchen umgehen – und welche kreativen Antworten daraus entstehen. Wir diskutieren am Beispiel der Hafenstadt aktuelle Entwicklungen des Arbeitsmarkts, die Perspektiven junger Menschen, Migration und die Auswirkungen von Tourismus und Wohnungsmarkt auf Quartiere. Dabei bieten Gesprächstermine mit Stakeholdern kommunaler Politik, mit Hafenakteuren sowie mit Initiativen der Stadterneuerung und Medienvertreter:innen Einblicke in die Praxis und die Möglichkeit zum direkten Austausch. Weiterhin zeigen die Begegnungen mit Gewerkschaften und Projekten, die gute Arbeit für Alle forcieren, Wege aus prekärer Beschäftigung. Methodisch wechseln sich Input, Stadtteilerkundungen und kollegialer Austausch miteinander ab – mit Fokus auf betriebliche Übertragbarkeit.
Neapel ist eine Stadt voller Gegensätze und Kreativität. Zwischen alten Handwerksvierteln, neuen Kulturinitiativen und umkämpften Wohnräumen erleben wir, wie Stadtentwicklung, soziale Bewegungen und Wirtschaft ineinandergreifen. Exkursionen in verschiedene Stadtteile, Gespräche mit Aktivist:innen, Journalist:innen und Vertreter:innen der Lokalpolitik eröffnen ein vielschichtiges Bild urbaner Transformation.
Neben Ihren Interessen, fragen wir: Welche innovativen Modelle entstehen aus den Brüchen von Globalisierung, Migration und Tourismus? Wie reagieren Stadtgesellschaften auf Unsicherheit und Prekarität? Und was lässt sich daraus für betriebliche und kommunale Strategien in Deutschland ableiten?
Abgerundet wird das Programm durch gemeinsame Reflexionsrunden und Raum für kulturelle Erkundungen – eine abwechslungsreiche Bildungsreise an einem Ort, der wie kaum ein anderer die Dynamik und Widersprüche moderner Stadtpolitik verkörpert.