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Modulreihe „Qualifizierung für Sprachförderkräfte

im Rahmen der Intensiven Sprachförderung Plus “ (Kolibri)

Das Land Baden-Württemberg fördert Kinder mit besonderem Sprachförderbedarf durch die intensive Sprachförderung ISF+ im Rahmen von „Kolibri“ (Kompetenzen verlässlich voranbringen). Damit verbunden sind vielfältige Anforderungen an die Qualifikation der Sprachförderkräfte. Seit dem Kindergartenjahr 2023/24 dürfen nur noch qualifizierte Sprachförderkräfte bzw. Sprachförderkräfte in Ausbildung die Förderung durchführen. Die angebotene zehnteilige Modulreihe orientiert sich an den aktuellen Anforderungen und Themenfeldern der Verwaltungsvorschrift und ist vom Kultusministerium als Qualifizierungsreihe für pädagogische Fachkräfte nach §7 KiTaG anerkannt. Die Module behandeln jeweils einen Themenschwerpunkt bzw. vertiefen erworbenes Wissen und vermitteln die notwendigen Kompetenzen für Sprachförderkräfte. Die zehn Module werden auf zwei Kalenderjahre verteilt. Neben der Vermittlung theoretischer Grundlagen und Literaturhinweisen zur Vertiefung der Themen, soll in jedem Fall Raum für Fragen und Anmerkungen der Teilnehmer:innen sein.

Sogenannte Nicht-Fachkräfte brauchen zusätzlich zu den zehn Modulen eine sogenannte Basisqualifizierung. Diese umfasst fünf Fortbildungstage zu Grundlagenthemen von Sprache und/oder Pädagogik. Im Fortbildungsprogramm finden Sie Angebote, die als Teil dieser Basisqualifizierung anerkannt werden können.

Es können auch Fachkräfte teilnehmen, die nicht als Sprachförderkraft arbeiten.

Bei inhaltlichen Fragen wenden Sie sich bitte an heike.bolte@elkw.de


Modul 1: Grundlagen der Sprachentwicklung I â€“ Erstspracherwerb

„Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken“ (Samuel Johnson) 

Sprachliche Kompetenzen sind wichtig, um sich ausdrücken zu können, um dazuzugehören, um zu denken und zu planen. Immer wieder wird zu Recht geäußert, dass Sprache der Schlüssel zur Welt ist. Die sprachliche Entwicklung kann dabei nicht isoliert betrachtet werden, sie ist eng verbunden mit den kognitiven und sozial-emotionalen Kompetenzen eines Kindes und wirkt sich auch auf die Gesamtentwicklung aus.

Wie aber erlernen Kinder Sprache? Welche Voraussetzungen brauchen sie? Welche verschiedenen Sprachebenen gibt es? Was sind wesentliche Schritte? Wie kann ich Verzögerungen und Abweichungen erkennen?

Diese Weiterbildung vermittelt das Grundlagenwissen über die wesentlichen Meilen- und Grenzsteine beim Erstspracherwerb. Sie stellt die verschiedenen Sprachebenen wie Wahrnehmung und Artikulation von Lauten, Erwerb von Wörtern und ihrer Bedeutung, und Grammatik und Pragmatik vor und beleuchtet die Bedeutung von sogenannten Vorläuferkompetenzen.

Ziel ist es, Sicherheit bei der Einschätzung von Sprachentwicklungsprozessen zu erlangen. Verläuft eine Entwicklung regelrecht, in welchen Bereichen gibt es vielleicht Verzögerungen oder untypische Abweichungen? Welcher Schritt liegt in der „Zone der nächsten Entwicklung“?


Modul 2: Grundlagen der Sprachentwicklung II - Mehrsprachigkeit
„Mehrsprachigkeit bedeutet, dass unsere Gedanken nicht an einer bestimmten Sprache hängen, an deren Worte kleben. Unsere Mehrsprachigkeit ist der sprachliche Spielraum unserer geistigen Freiheit.“  (Mario Wandruszka)

Immer mehr Kinder kommen in den Kindergarten und lernen Deutsch als Zweit- oder Drittsprache. Wird diese neue Sprache automatisch erlernt oder müssen die Kinder zwangsläufig gefördert werden? Welche Erwerbsformen und Sprachprozesse gibt es beim Zweitspracherwerb? Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es im Vergleich zum Erstspracherwerb? Welche Ebenen und Stufen gibt es im Zweitspracherwerb?

Diese Fortbildung beschäftigt sich mit den Beziehungen zwischen Erst- und Zweitspracherwerb, den Erwerbsformen und den Möglichkeiten der Einflussnahme. Es geht um mögliche Stolpersteine und die Chancen einer Erziehung zur Mehrsprachigkeit.


Modul 3: Sprachbeobachtung und Sprachstandserhebung

„Beobachten ist gut, solange das Hauptaugenmerk auf „achten“ liegt.“ (Peter E. Schuhmacher)

Seit Einführung des Orientierungsplans wird das Beobachten als Basis für individuelle pädagogische Angebote und die Dokumentation von Bildungsprozessen noch stärker in den Blick genommen. Dies gilt auch für den Bereich Sprache. Eine Förderung kann nur dann wirksam sein, wenn sie am individuellen Entwicklungsstand des Kindes ansetzt.

Aber welche Möglichkeiten der Beobachtung gibt es? Welche Verfahren können von pädagogischen Fachkräften durchgeführt werden? Was sagen Testergebnisse der ESU aus? Wie oft sollte ich ein Kind beobachten?

Die Weiterbildung setzt sich mit Zielen und Funktionen von Sprachbeobachtung auseinander und gibt einen Überblick über gängige Verfahren. Die TeilnehmerInnen setzen sich beispielhaft mit einigen Verfahren auseinander (Sismik, Seldak, BaSiK, Liseb 1 und 2) und arbeiten mit den Möglichkeiten von Sprachproben.

Bitte beachten Sie, dass das Basiswissen zum Spracherwerb (Meilen- und Grenzsteine, Sprachebenen wie Wahrnehmung und Artikulation von Lauten, Wörter und ihre Bedeutung, Grammatik und Pragmatik) vorausgesetzt wird.


Modul 4: Sprachförderung I â€“ Grundsätze, Sprachförderplanung

‚Es ist nicht genug zu wissen, man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun.‘ (Wilhelm Goethe)

Zwischen der Sprachbeobachtung und der Sprachförderung liegt ein entscheidender Schritt: die Sprachförderplanung. Sie dient dazu, am individuellen Entwicklungsstand des Kindes anzusetzen und ihm den nächsten Entwicklungsschritt zu ermöglichen.

In dieser Fortbildung soll es darum gehen, über Grundsätze der Sprachförderplanung zu sprechen. Wie kann ein Förderplan aussehen? Was mache ich mit den analysierten Stärken und Schwächen des Kindes? In welchem Sprachbereich setze ich mit der Förderung an? Welche Rolle spielen die Persönlichkeit des Kindes und sein Umfeld?

Dazu werden beispielhaft Ergebnisse von Sprachproben und Beobachtungsverfahren analysiert und ein möglicher Förderplan entworfen.

Bitte beachten Sie, dass die Grundlagen des Spracherwerbs (Meilen- und Grenzsteine, Sprachebenen) und die Kenntnis über verschiedene Beobachtungsverfahren vorausgesetzt werden.


Modul 5: Sprachförderung II â€“ sprachförderliche Strategien und Schlüsselsituationen

„Es gibt Dinge, die wir lernen müssen, bevor wir sie tun können. Und wir lernen sie, indem wir sie tun.“ (Aristoteles)

Kinder erlernen Sprache im Dialog, im alltäglichen Miteinander.

„Überall steckt Sprache drin“, wie Tanja Jungmann es in ihrem Buch

formuliert.  Wie können Kinder dabei unterstützt werden? Welche

Strategien haben sich als besonders förderlich erwiesen? Welche

Situationen im Kindergarten sind geeignet oder können geschaffen werden, um Kinder im Spracherwerb feinfühlig zu begleiten?

Die Fortbildung beschäftigt sich mit Sprachförderstrategien wie

Fragestrategien, Rückmelde- und Erweiterungsstrategien und

Strategien zur Konzeptentwicklung. Daneben werden Situationen wie z.B. Vorlesen oder Rollenspiel auf ihr sprachförderliches Potential hin reflektiert.


Nr.

Anmeldung

Datum und Ort

Referent/in

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28.03.2025

16.05.2025

25.07.2025

17.10.2025

14.11.2025

 Ort: Ev. GemeindehausHermann-Berg

Heike Bolte

Dipl. Heilpädagogin (FH)
Fachberatung für Sprachkitas

Zeit:                     8:30 – 15:30 Uhr

Verpflegung:      Butterbrezeln, warme und kalte Getränke

Kursgebühren:  77 €


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